Gründächer sind nützlich für das Mikroklima, optimieren den Regenwasserhaushalt und steigern das Wohlbefinden.
Der Klimawandel fordert und hat viele Facetten. Auch in der Bauwirtschaft stehen große Veränderungen an: Ressourcenschonung, die Minimierung des Energiebedarfs im Betrieb und die Lebenszykluskosten von Gebäuden gewinnen an Bedeutung. Bauwerke werden in der Zukunft auch vermehrt zu vernetzten Energieerzeugern. In den Städten wird zusätzlich die Begrünung von Fassaden und Dächern forciert werden, um die sommerliche Überhitzung zu minimieren.
Grünflächen als Kühlinseln
Gründächer erfüllen gleich mehrere Funktionen. So dienen sie als Kühlinseln der Verbesserung des Mikroklimas. Unbegrünte Gebäudeoberflächen werden tagsüber deutlich heißer als die Umgebungsluft und strahlen diese Hitze auch noch über Stunden bis in die Nacht ab. Begrünungen und ihre natürlichen klimatischen Effekte können die gefühlte Temperatur hingegen deutlich senken. Darüber hinaus kann die Vegetation Staub und Schadstoffe aus der Luft binden und somit die Luftqualität verbessern.

Wasserspeicher, Erholungsraum & Energiebeitrag
Andererseits fungieren begrünte Dächer als Wasserspeicher und entlasten damit die bei starken Regenfällen oft überlasteten Abwassernetze. 1 m² Dachbegrünung kann bei einer Aufbauhöhe von 25 Zentimetern rund 150 Liter Wasser aufnehmen. Und dann gibt es noch die für die Nutzer angenehme Seite eines begrünten Daches. Bepflanzte Flächen vermitteln dem Menschen Ruhe und Wohlbefinden. Zusätzlich geben Grünflächen Insekten und Vögel jenen Lebensraum, der im dicht verbauten Umfeld rar ist. Und mit Hilfe von Bauwerksbegrünungen lässt sich, die Temperatur je nach Jahreszeit innerhalb eines Gebäudes kühler oder auch wärmer halten, was letztlich Energiekosten spart.
Kosten für Errichtung, Pflege und Reparatur
Den vielen Vorteilen begrünter Dächer stehen auch Nachteile gegenüber. Die Herstellkosten eines begrünten Daches fallen in der Regel höher aus. Einerseits verursacht die Begrünung selbst Kosten und es müssen die Tragwerke auf das jeweilige Gewicht ausgelegt werden. Dazu kommt ein erhöhter Pflegeaufwand, etwa Rückschnitt und Bewässerung in sommerlichen Trockenperioden. Kommt es zu Schäden an der Dachabdichtung, steht mitunter eine aufwändige Reparatur an. Unter Umständen ist ein großflächiges Abtragen der Begrünung erforderlich, um die Dachabdichtung zu reparieren.
Planung, Produktwahl und Ausführung
Damit Schäden am Dach oder am Gebäude erst gar nicht entstehen, ist eine sorgfältige Planung unbedingt notwendig. Auch die Verwendung der richtigen Produkte für die jeweilige Anwendung spielt bei der Realisierung von Gründächern eine wesentliche Rolle. Die Entwässerung ist essenziell. Schon bei der Planung der Dachentwässerung sollte auf die spätere Wartung des begrünten Daches achtgenommen werden. Für Gründächer sollte deshalb zwingendermaßen ein Inspektionsschacht für Dachgullys eingeplant werden. Dieser erleichtert später die Wartung erheblich. Aus diesem Grund hat HL den Kontroll- und Drainageschacht HL635N entwickelt, welcher ideal für Grün-, Kies- und Terassendächer geeignet ist.

Förderung und Beratung
Bund, Städte und einige Bundesländer fördern Begrünungsvorhaben. Eine Übersicht der Förderungen ist auf der Website www.umweltberatung.at zu finden.
Als ganzheitliche Kompetenzstelle für Bauwerksbegrünung versteht sich der Verband für Bauwerksbegrünung, der unter www.gruenstattgrau.at zu finden ist.